SAN - "drei" auf Japanisch - ist die Begegnung dreier Musikerinnen japanischen Ursprungs, aber äußerst unterschiedlicher musikalischer Prägung: Die Pianistin Sakoto Fujii reist direkt aus Tokio an, Taiko Saito an Marimba und Vibraphon lebt in Berlin, die Perkussionistin Yuko Oshima hat sich in Straßburg niedergelassen. Ihr Projekt fußt auf dem Willen, aus Verschiedenem Gemeinsames zu machen, jedoch nicht im Sinne einer Lösung von Konflikten, sondern in der Zusammenführung ihrer unterschiedlichen Dynamiken zu einer nie gesicherten Harmonie. Ihre Musik setzt auf Kontraste, spielt mit dem Schweigen, in dem jede Einzelgeste eindringliches Profil gewinnt, steigert sich kollektiv im Wirbel verflochtener Rhythmen zum Tumult: theatralisch, choreografisch, faszinierend… 

Dieses Konzert stellt die Erscheinung des Albums HIBIKI auf dem Label Jazzdor Series dar.

Verschlungene Linien und ein enormer Sound, der in seiner Art, den Einfluss von Gospel und Sound zu transzendieren, an Albert Ayler denken lässt; eine Phrasierung, die so bewundernswert klar artikuliert wie Sonny Rollins, in Atem und lyrischem Fieber aber an den späten Coltrane erinnert: James Brandon Lewis verkörpert in seinem gleichzeitig stürmischen und wohlbeherrschten Gestus die perfekte Synthese der großen Meister des modernen Jazz. An der Spitze dieses beeindruckend geschlossenen Quartetts, getrieben von einer Rhythmus-Section, die nur so strotzt von doch stets kontrollierter Energie, zeigt sich das ganze Ausmaß seines Könnens. Triebhaft und gelehrt zugleich schenken sie dem Free Jazz eine zweite Jugend.