Das Album des Gitarristen Gábor Gadó und eine der meist gefeiertesten Jazzsängerinnen Ungarns Veronika Harcsa bringen unsere bisherigen Vorstellungen von Musik völlig durcheinander. Die Dialektik zwischen Improvisation und Komposition wird in einem Dialog zwischen zeitgenössisch klassischer Musiker*innen und Jazzmusiker*innen gelöst, ohne sich dabei auf eine rhythmische Abteilung festzulegen. Auf der Seite des Jazz stehen zwei Blasinstrumente mit dem belgischen Trompetenspieler Laurent Blondiau und dem Saxophonisten János Ávéd und auf der Seite der Klassik Streichinstrumente - Tamás Zétényi, ein bekannter Cellist der zeitgenössischen Musikszene, und Éva Csermák, eine Violonistin ansässig in Berlin. Veronika Harcsas bringt beiderseits durch das Singen und durch das Verfassen der Texte noch weitere Tiefe in die Stücke mit hinein, in denen nicht nur die einzelnen musikalischen Abschnitte, sondern auch die Elemente von früherer und zeitgenössischer Musik wie verwoben in einem organischen Ganzen sind.