Es beginnt wie ein klassisches Konzert. Die Pianistin Ève Risser und das Orchester La Sourde spielen ein auserlesenes Stück: das Klavierkonzert in C-Dur von Carl Philip Emmanuel Bach. Doch die Geschichte nimmt eine unerwartete Wendung. Die Musiker verwandeln sich in eine Mikro-Gesellschaft, die sich erst verständigen muss, finden und verlieren sich in wechselnden Gruppen, die Improvisation übernimmt die Führung, das Orchester dirigiert sich selbst. Das Werk, eingedampft und aufgeblasen, vervielfältigt, beschleunigt und verlangsamt, mag am Ende kaum noch zu erkennen sein. Dafür legt dieses Konzert, das sich ebenso ans Auge wendet wie ans Ohr, den ursprünglichen Sinn von „concertare“ frei: „sich abstimmen“, sprich „sich zusammenraufen“.

In Partnerschaft mit Musica und Opéra national du Rhin