Der bewusst fragmentarische Stil des jungen Straßburger Pianisten Mathieu Mazué erinnert an Thelonious Monk und Mal Waldron. Darüber hinaus zeigt Mazué große formale Ambitionen als Komponist. In langen, mäanderartigen Stücken, in denen die lyrische Abstraktion der von Tim Berne geerbten New Yorker Moderne nachklingt, verknüpft er improvisierte Sequenzen mit Geschriebenem und zieht sein für den Abend trefflich vom amerikanischen Altsaxofonisten Michaël Attias verstärktes Trio in ein weitläufiges Labyrinth, in dem an jeder Ecke Herausforderungen warten. Kantige Melodien, überraschende Textur-Variationen, unerwartete Rhythmus-Sprünge und Groove-Modulationen streben dem unvermeidlichen abschließenden Ausbruch zu. Mathieu Mazué erschließt dem Jazz definitiv neue Perspektiven.

unterstützt von Pro Helvetia

Die Improvisation stellt sie uns jedes Mal wieder vor Augen: die Schönheit jenes Augenblicks, in dem der durch nichts garantierte Dialog zwischen den Musikern entspringt. Zwar sind sich manche dieser vier Ausnahme-Improvisatoren hier oder da schon mal begegnet. Doch sie sind in Stil und Ausdruck so verschieden, dass ihr erstmaliges exklusives Zusammentreffen uns vor die Frage stellt: Was werden sie sich wohl an diesem einen Abend, in dieser besonderen Konstellation, zu sagen haben? Doch keine Sorge: Sie suchen von Natur aus kein ewiges, sondern ein spontan und ephemer geteiltes Terrain. Und sie besitzen die Konzentration und die Fähigkeit zum Zuhören, die es braucht, um Terrains von unerhörter Schönheit zu erfinden.

Koproduktion Jazzdor / Compagnie Rives