Das Quartett KUU! ist der perfekte Ausdruck des multikulturellen Schmelztiegels Berlin: Ebenso kosmopolitisch in seiner Zusammensetzung wie in seinen Einflüssen, erfindet es eine postmoderne, explosive und provokante Musik: kurze, permanent mutierende Chansons, gespickt mit punkiger Respektlosigkeit, aggressiven Klängen, Electro-Dance-Rhythmen, radikalen Free-Jazz-Improvisationen und barock theatralischem Gestus, der an dadaistisches Kabarett erinnert. Die lyrisch-sinnliche Intensität der Stimme von Jelena Kuljić, die fein und komplex verflochtenen Gitarrenlinien von Frank Möbus und Kalle Kalima und der zugleich triebhafte und feinsinnige Drive des Schlagzeugers Christian Lillinger vereinen sich zu einem Hörerlebnis, das keinen unversehrt lässt.   

Seit er sich Anfang der 1990er-Jahre durchgesetzt hat, verfolgt Marc Ducret das Konzept der permanenten Selbsterneuerung mit seltener Konsequenz. Seine Musik ist lebendiges work in progress, erfindet immer wieder neue Antworten auf die wesentlichen ästhetischen Fragen des Gegenwartsjazz. Nicht nur als virtuoser Gitarrist, sondern auch als wichtiger Komponist verarbeitet er unablässig Elemente aus Jazz, Rock und Zeitgenössischer E-Musik. Mit Lady M stellt er eine Kammeroper für Sopran, Kontertenor und „kleines Jazz-Orchester“ vor, die wie eine Synthese seiner Poetik klingt. Die Partitur ist gleichzeitig raffiniert zerebral und zutiefst sinnlich. Im Spiel mit der Spannung zwischen freiem Fluss der Energien und formaler Strenge stürzt Marc Ducret den Zuhörer in die inneren Abgründe eines zugleich toxischen und unwiderstehlich bezaubernden Monstrums.

In Partnerschaft mit Musica
Jazzpassage : deutsch-französische Konzertabende, Programm in Partnerschaft mit dem Kulturbüro Offenburg / unterstützt von AJC