Seit Mitte der 2000er-Jahre hat sich der Gitarrist David Chevallier mit Projekten einen Namen gemacht, in denen Barock- und Renaissancemusik mit Jazz, Folk und Pop dialogieren. Ob er nun Kompositionen von John Dowland improvisierend aufgreift oder Björk-Songs für Barockinstrumente arrangiert, es ist immer die organische Verbindung von Gitarre und Stimme, die seine Poetik leitet. Die Begegnung zwischen seiner akustischen Gitarre und dem Vokal-Trio Anne Magouët / Elise Dabrowski / David Linx rund um Melodien aus dem England des 17. Jahrhunderts ist die jüngste Variation dieses Grundthemas. Das Bemerkenswerteste dabei ist, dass David Chevallier gerade im Grenzgebiet zwischen Barock, Jazz und Improvisation aktueller wirkt denn je zuvor.

Ihr Aufstieg zur Kultformation der Berliner Szene beruht vor allem auf dem perfekten Ineinandergreifen ihres Leaders, des Drummers und Komponisten Oliver Steidle und des Keyboarders und Samplers Dan Nicholls. Zusammen entfalten sie in labyrinthischen Kompositionen und kaleidoskopischen Rhythmen immer neue Formen einer auf Fragmentierung und Collage gegründeten Ästhetik. The Killing Popes nährt sich von elektronischer Musik, Free Jazz, Bruitismus und Punk. Die Guest Stars – die Sängerin Claudia Solal und der Gitarrist Marc Ducret – bereichern diese resolut moderne Grammatik um einige lyrische Vokabeln. Musik als kreatives Magma und permanente Kollision der Energien in kondensierter Rhythmik und virtuos beherrschter Improvisation.

Jazzpassage: deutsch-französische Konzertabende, Programm in Partnerschaft mit dem Kulturbüro Offenburg / unterstützt von AJC