Während die Amerikaner Bob Stewart und Howard Johnson der Tuba ihren Platz im Jazz des 20. Jahrhunderts verschafften, hat der französische Tubist und Serpentist Michel Godard das Instrument in unvorstellbare Bereiche in Europa gebracht. Er kreuzt gerne die Wege von Jazz und klassischer Musik, und seine Erkundungen haben ihn zu eklektischen und äußerst reichen musikalischen Verbindungen geführt. Sein deutsch-französisches Trio, das er mit dem Pianisten Florian Weber und der Schlagzeugerin Anne Paceo gegründet hat, mag überraschen, da es ungewöhnlich ist, dass ein Klavier und Schlagzeug von einer Tuba geführt werden, aber das kraftvolle Bassinstrument legt den Grundrhythmus fest und führt die Musik auf eine Reise in unentdeckte Klangwelten.

Auch wenn ein Teil des französischen Publikums ihn erst kürzlich im Quintett von Michel Portal entdeckt hat, ist der glänzende deutsche Posaunist Nils Wogram alles andere als ein Unbekannter. Seit fast 25 Jahren an allen Fronten des europäischen Jazz aktiv, hat er sich heute, im reifen Alter von 50 Jahren, nicht nur als unangefochtener Meister des Instruments etabliert, sondern auch als einer der führenden und brillantesten Komponisten und Leiter seiner Generation mit seinem Quartett Root 70. Inspiriert sowohl vom amerikanischen Cool Jazz der 60er Jahre als auch von freier Improvisation und der komplexesten und raffiniertesten westlichen Kunstmusik, destilliert er mit einer Mischung aus lyrischer Sanftheit und spielerischer Raffinesse eine hybride Musik, die sowohl sinnlich, herrlich groovy als auch subtil experimentell ist.

Jazzpassage: deutsch-französische Abende in Zusammenarbeit mit dem Kulturbüro Offenburg / Mit der Unterstützung von AJC