Die französische Pianistin Sophia Domancich entfaltet ihr musikalisches Universum, das den Zuhörer mit nuancenreicher Poesie und Schönheit verzaubert, mit Vorliebe im Trio. Permanent auf der Suche nach immer neuen Partnern, wurde sie diesmal in den USA fündig. Mit Mark Helias am Kontrabass und Eric McPherson am Schlagzeug stürzt sie sich rückhaltlos auf das Rohmaterial ihrer Wünsche. In langen meditativen Sequenzen, jäh gebrochen von unwiderstehlich anschwellender Expressivität, stetig getrieben von der energischen, aber geschmeidigen Rhythmik ihrer Partner, entwirft Sohia Domancich in permanenter spontaner Erfindung eine kontrastreiche, zugleich triebhafte und zerebrale Musik.

Mit lässigem Auftreten als Free-Rock-Dandy und schöpferischer Kühnheit hat sich Marc Ribot an allen Fronten der Modernität als einer der einflussreichsten Gitarristen etabliert. In den 80er-Jahren zählte er an der Seite von John Zorn und Arto Lindsay zu den Pionieren der New Yorker Downtown-Szene und begleitete auch die raffiniert schrägen Songs eines Tom Waits oder Elvis Costello. Heute entfesselt er im Power-Trio Ceramic Dogs mit dem Bassisten Shahzad Ismaily und dem Drummer Chess Smith einen frenetisch-elektrischen Post-Punk-Jazz-Tornado, tief aus dem Bauch, gespeist von den gewaltsamsten und melancholischsten Trieben unserer entzauberten Welt.